In Europa werden viele verschiedene Sprachen gesprochen.
Die meisten davon sind indoeuropäische Sprachen.
Neben den großen Nationalsprachen gibt es noch viele kleine Sprachen.
Das sind Minderheitensprachen.
Minderheitensprachen unterscheiden sich von den Amtssprachen.
Sie sind aber kein Dialekt.
Auch sind Minderheitensprachen nicht die Sprachen von Zuwanderern.
Minderheitensprachen werden immer ethnisch bestimmt.
Das heißt, sie sind die Sprachen von bestimmten Volksgruppen.
In Europa gibt es in fast jedem Land Minderheitensprachen.
Das sind etwa 40 Sprachen in der Europäischen Union.
Manche Minderheitensprachen werden nur in einem Land gesprochen.
Dazu gehört zum Beispiel das Sorbische in Deutschland.
Romani dagegen hat Sprecher in vielen europäischen Ländern.
Minderheitensprachen haben einen besonderen Status.
Denn sie werden nur von einer relativ kleinen Gruppe gesprochen.
Diese Gruppen können es sich nicht leisten, eigene Schulen zu bauen.
Auch eigene Literatur zu veröffentlichen, ist für sie schwer.
Viele Minderheitensprachen sind deshalb vom Aussterben bedroht.
Die Europäische Union will Minderheitensprachen schützen.
Denn jede Sprache ist ein wichtiger Teil einer Kultur oder Identität.
Manche Nationen haben keinen Staat und existieren nur als Minderheit.
Verschiedene Programme und Projekte sollen ihre Sprachen fördern.
So will man auch die Kultur von kleineren ethnischen Gruppen bewahren.
Trotzdem werden manche Minderheitensprachen bald verschwinden.
Dazu gehört auch Livisch, das in einer Provinz Lettlands gesprochen wird.
Nur noch etwa 20 Menschen sind livische Muttersprachler.
Damit ist Liv die kleinste Sprache Europas…
Wussten Sie das?
Urdu wird zur Familie der indoiranischen Sprachen gezählt.
Gesprochen wird es vor allem in Pakistan und in einigen Bundesstaaten Indiens.
Muttersprache ist es für ungefähr 60 Millionen Menschen, wobei noch viel mehr die Sprache verstehen.
In Pakistan gilt es als die Nationalsprache.
Auch in Indien findet Urdu Anerkennung als eine der 22 offiziellen Sprachen des Landes.
Mit Hindi besteht eine sehr enge sprachliche Verwandtschaft.
Eigentlich handelt es sich bei den beiden Sprachen lediglich um zwei Soziolekte des Hindustani.
Dieses hat sich ab dem 13. Jahrhundert im Norden Indiens aus verschiedenen Sprachen entwickelt.
Heutzutage werden Urdu und Hindi als zwei voneinander unabhängige Sprachen betrachtet.
Dennoch können sich die Sprecher ohne Schwierigkeiten miteinander unterhalten.
Der wesentliche Unterschied besteht in den beiden Zeichensystemen.
So schreibt man Urdu mit einer Variante des persisch-arabischen Alphabets, was bei Hindi nicht der Fall ist.
Urdu besitzt eine sehr große Bedeutung als Literatursprache.
In großen Filmproduktionen spielt die Sprache ebenfalls eine wichtige Rolle.
Wer die Kultur Südasiens verstehen will, sollte also unbedingt Urdu lernen!