Wann wir eine Sprache lernen, ist unserem Gehirn nicht egal.
Denn es hat mehrere Speicher für verschiedene Sprachen.
Nicht alle Sprachen, die wir lernen, werden zusammen gespeichert.
Sprachen, die wir als Erwachsene lernen, haben einen eigenen Speicher.
Das heißt, das Hirn verarbeitet die neuen Regeln an einem anderen Ort.
Sie werden nicht zusammen mit der Muttersprache deponiert.
Menschen, die zweisprachig aufwachsen, nutzen dagegen nur eine Region.
Zu diesem Ergebnis sind mehrere Studien gekommen.
Neurowissenschaftler haben verschiedene Testpersonen untersucht.
Diese Probanden sprachen zwei Sprachen fließend.
Ein Teil der Probanden war aber mit beiden Sprachen aufgewachsen.
Der andere Teil dagegen hatte die zweite Sprache später gelernt.
Bei Sprachtests konnten die Forscher die Hirnaktivität messen.
So sahen sie, welche Bereiche des Gehirns bei den Tests arbeiteten.
Und sie sahen, dass die „späten“ Lerner zwei Sprachzentren haben!
Dass das so ist, hatten Forscher schon länger vermutet.
Menschen mit einer Hirnverletzung zeigen verschiedene Symptome.
So kann die Verletzung des Gehirns auch zu Sprachproblemen führen.
Betroffene können Wörter dann schlechter aussprechen oder verstehen.
Zweisprachige Unfallopfer zeigen aber manchmal besondere Symptome.
Ihre Sprachprobleme müssen nicht immer beide Sprachen betreffen.
Ist nur eine Hirnregion verletzt, kann die andere noch funktionieren.
Dann sprechen die Patienten eine Sprache besser als die andere.
Auch werden die zwei Sprachen unterschiedlich schnell wieder gelernt.
Das beweist, dass beide Sprachen nicht am selben Ort gespeichert sind.
Weil sie nicht gleichzeitig gelernt wurden, bilden sie zwei Zentren.
Wie genau unser Hirn mehrere Sprachen verwaltet, ist noch unbekannt.
Die neuen Erkenntnisse könnten aber zu neuen Lernstrategien führen…