Gedanken lesen zu können, ist ein alter Traum des Menschen.
Jeder wüsste manchmal gern, was ein anderer gerade denkt.
Noch ist dieser Traum nicht wahr geworden.
Auch mit moderner Technik können wir keine Gedanken lesen.
Was andere denken, bleibt ihr Geheimnis.
Wir können aber erkennen, was andere hören!
Das hat ein wissenschaftliches Experiment gezeigt.
Forschern ist es gelungen, gehörte Wörter zu rekonstruieren.
Dazu analysierten sie die Gehirnwellen von Testpersonen.
Wenn wir etwas hören, wird unser Gehirn aktiv.
Es muss die gehörte Sprache verarbeiten.
Dabei entsteht ein bestimmtes Aktivitätsmuster.
Dieses Muster kann man mit Elektroden aufzeichnen.
Und auch diese Aufzeichnung lässt sich weiterverarbeiten!
Mit einem Computer kann man sie in ein Schallmuster umwandeln.
So kann das gehörte Wort identifiziert werden.
Dieses Prinzip funktioniert bei allen Wörtern.
Jedes Wort, das wir hören, erzeugt ein bestimmtes Signal.
Dieses Signal steht immer in Zusammenhang mit dem Klang des Wortes.
Man muss es also „nur“ in ein akustisches Signal übersetzen.
Denn: Hat man das Klangmuster, kennt man das Wort.
Im Experiment hörten die Probanden echte Wörter und Pseudowörter.
Ein Teil der gehörten Wörter existierte also nicht.
Trotzdem konnten auch diese Wörter rekonstruiert werden.
Die erkannten Wörter können von einem Computer ausgesprochen werden.
Es ist aber auch möglich, sie nur auf einem Bildschirm erscheinen zu lassen.
Die Forscher hoffen nun, Sprachsignale bald besser zu verstehen.
Der Traum vom Gedankenlesen geht also weiter…